Die evangelische Kirche zu Dintesheim

Die Kirche in Dintesheim wurde nach einer Inschrift am Eingang im Jahre 1535 erbaut. Eine Pfarrei bestand allerdings schon früher, wie ihre Erwähnung auf der Wormser Synode 1496 zeigt. Die Kirche war dem HI. Petrus geweiht und von der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis Ende des 18. Jahrhunderts oblag die Baupflicht dem Domstift zu Worms. Das Alzeyer Baubuch von 1587 gibt Auskunft über Ihren Zustand. 

Seine Selbstständigkeit verlor Dintesheim, als 1577 das lutherische Bekenntnis eingeführt wurde. Ein Bekenntniswechsel erfolgte mehrmals. 1584 führte man das reformierte, 1626/27 das bis zur Schwedenzeit geltende katholische Bekenntnis ein. Eigenständige Pfarrei wurde Dintesheim aber nicht mehr. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts bis 1784 war sie sogar mit Eppelsheim zusammen Flomborn unterstellt.

In der französischen Zeit (etwa 1796 bis 1815) wurde die Kirche teilweise zerstört und erst 1817 wieder aufgebaut. Nach Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirche zur unierten Kirche 1822 fand zwei Jahre später eine Neuaufteilung der Pfarreien statt - hier wurde Dintesheim wieder Flomborn unterstellt. 1829 unterstellte man dann Dintesheim endgültig der Pfarrei Eppelsheim.

Die Kirche besaß bis 1791 keine eigene Glocke, das damals aufgehängte Exemplar zersprang Ende der Zwanziger Jahre und wurde 1931 ersetzt. Die Weihe dieser von Johann Dürres gestifteten Glocke war Anlass für ein großes Fest.

 Im Laufe ihrer Geschichte ist die Kirche mehrfach renoviert worden.  Die Reparaturen von1890 hatte einen eigenartigen Anlass. Im Jahre 1876 waren fast alle Einwohner der freiprotestantischen Bewegung beigetreten, also fand kein Gottesdienst statt. Erst 1890 gab es wieder genug evangelische Mitglieder und die Kirche konnte nach einer Renovierung wieder benutzt werden.

Weitere Renovierungen fanden 1905 und 1962 statt. Die Arbeiten 1985 (außen; innen neue Fußbank Heizung) und 1992  gaben der Kirche ihr heutiges Gesicht.

Jürgen Birk